Umgang mit der Angst/ Mentale Unterstützung

Umgang mit der Angst/ Mentale Unterstützung

Dies ist für mich ein sehr wichtiges Kapitel. Denn ich hatte sehr grosse Angst. Rückblickend, viel mehr als nötig gewesen wäre. Von Seiten der Ärzte kam diesbezüglich keinerlei Support. Dabei kann der Umgang mit der Angst im Zusammenhang mit einer Krebsdiagnose eine herausfordernde und komplexe Reise sein. 

Hier sind einige, nicht abschliessende, Tipps, die dich bei der Bewältigung von Angst unterstützen können:

Informiere dich

Wissen über die Krankheit kann dazu beitragen, Unsicherheiten zu verringern. Im Internet gibt es viele Informationen, zum Beispiel auf dieser Homepage: Arten und BehandlungAuch Bücher können wertvolle Inputs liefern. Sprich mit deinem Arzt über die Art des Krebses, die Behandlungsoptionen und den Prognoseverlauf. Kläre alle offenen Fragen. Ein offener und ehrlicher Dialog kann Ängste abbauen und das Vertrauen in die Behandlungsentscheidungen stärken.

Suche Unterstützung

Teile deine Gefühle mit Freunden, Familie oder unterstützenden Menschen in deinem Umfeld. Aber Achtung: Überlege dir gut, wem du deine Diagnose anvertrauen willst! Leider gibt es auch viele Menschen, die mit solch einer Situation nicht umgehen können und überfordert sind. Anstatt dich zu ermutigen, können sie deine Ängste sogar noch verstärken. Von denen wirst du keine Unterstützung erhalten.

Teilnahme an Selbsthilfegruppen

Für mache ist es daher besser, sich Selbsthilfegruppen zu suchen. Der Austausch mit Mitmenschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr unterstützend sein. Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, sich zu vernetzen und Erfahrungen zu teilen.

Das muss nicht zwingend vor Ort passieren. Die Krebsverbände bieten auch Beratungen per Telefon, Chat, Mail oder in Foren an.

Schweiz:  Krebsliga Schweiz

Deutschland: DKG Deutsche Krebsgesellschaft  oder/und  Bundesverband Schilddrüsenkrebs

Österreich: Österreichische Krebshilfe

Professionelle Hilfe annehmen

In vielen Fällen kann die Unterstützung durch einen Psychologen, Psychiater oder einen onkologischen Berater hilfreich sein. Diese Fachleute sind darauf spezialisiert, Menschen während ihrer Krebsreise zu unterstützen.

Entspannungstechniken anwenden

Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Yoga können dazu beitragen, die körperliche und emotionale Anspannung zu reduzieren. Mir haben Meditationen extrem geholfen. Auf Youtube findest du zahlreiche geführte Meditationen. Was dir gefällt, ist natürlich eine sehr persönliche Entscheidung, mir gefallen die geführten Meditationen von Nina Beste und Anika Henkelmann.

Youtube- Meditationen Nina Beste

YouTube- Meditationen Anika Henkelmann

Geduld, Akzeptanz und Achtsamkeit

Akzeptiere deine Gefühle und lasse sie zu, ohne sie zu unterdrücken. Verurteile dich selbst nicht dafür. Gib dir Zeit und Raum, um mit den Emotionen umzugehen. Der Umgang mit Angst ist ein individueller Prozess, und es ist wichtig, geduldig mit sich selbst zu sein. Achtsamkeitsübungen können helfen, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und sich weniger von Sorgen über die Zukunft überwältigen zu lassen.

Bewege dich in der Natur

Regelmässige körperliche Aktivität kann nicht nur die körperliche Gesundheit verbessern, sondern auch das emotionale Wohlbefinden fördern. Selbst kurze Spaziergänge in der Natur können positive Auswirkungen haben.

Strukturiere deinen Tag

Eine klare Tagesstruktur kann dazu beitragen, ein Gefühl der Kontrolle zu bewahren. Setze realistische Ziele und plane Aktivitäten, die dir Freude bereiten.

Hobbies und Interessen

Verfolge weiterhin deine Hobbys und Interessen. Tue die Dinge, die dir Spass und Freude bereiten. Das hilft dir positiv zu bleiben und Freude am Leben zu haben. Das Gefühl der Normalität wird trotz Ausnahmesituation aufrechterhalten.

Körperpflege

Das klingt jetzt banal und selbstverständlich. Aber wenn man krankgeschrieben und oft Zuhause ist, kann es schon passieren, dass man aus Bequemlichkeit mal eine Dusche weglässt oder immer nur in vergammelten Trainerhosen herumläuft. Pflege dich wie üblich. Auch wenn es, zum Beispiel kurz nach der Operation, länger dauert. Es trägt viel zum Wohlfühlfaktor bei. Gönne dir Pflegerituale, die dir gut tun und die du gerne machst. Ein Schaumbad, eine besondere Bodylotion, ein Besuch bei der Kosmetikerin. Was auch immer, wenn es dir gut tut, dann mach dir diese Freude. Auch das lenkt von deinen Ängsten ab, gibt dir Kraft und positive Energie.  

Es ist ok Ängste zu haben. Sie gehören bei einer Krebsdiagnose dazu. Aber lass die Angst nicht überhand nehmen.
Bleib positiv.
Freue dich an den kleinen Dingen im Leben.

Und vergiss nie: Du bist stärker als du vielleicht gerade jetzt denkst!